14.11.09

Winterruhe in meinem Garten

Die letzte Ernte von meinem Garten liegt mittlerweile schon 3 Wochen zurück. Jetzt liegt er brach da, ganz verlassen und nackt. Natürlich muss er sich erholen, von der vielen Arbeit , die er geleistet hat. Ich gönn ihm diese Winterruhe und zehre noch einmal von seinen Früchten.
Für die letzten Tomaten hat die Wärme nicht mehr ausgereicht um sie zu färben. Aber was macht man schon mit grüne Tomaten? Für uns Südländer eine unvorstellbare Sache.



Also lasse ich sie, auf einem Tablett ausgebreitet, im Wohnzimmer in unserer Herbst-Sonne nachreifen. Für Salat eignen sie sich aber doch nicht mehr (einige Stellen sich schon ein bißchen weich), also wird eine Tomatensauce daraus.

Die Tomaten werden gewaschen, der Stielansatz herausgeschnitten und in Stücke geschnitten. Nun koche ich sie in einem Topf mit einem Esslöffel Wasser auf. Meine Flotte-Lotte setze ich auf eine Schüssel auf und schütte die Tomaten darin ab. Das Tomatenwasser lasse ich gut abtropfen, schmeiße es aber nicht weg.


Die Tomaten werden in den Topf wieder hinein passiert. Ich habe dann gleichzeitig die Gelegenheit genutzt und den letzten Basilikum abgeerntet und zum Sugo gegeben.


Vom Vortag war noch der Rest vom Braten übrig. Den habe ich durch den Fleischwolf gedreht.
Eine Knoblauchzehe und ein Stückchen Zwiebel fein gehackt, angeröstet in Olivenöl, bildet immer die Basis von einem Ragu. Das Fleisch ganz kurz mit gebraten, danach den Tomatensugo mit Basilikum daruntergerührt, mit Salz und frischem Pfeffer abgeschmeckt, und fertig ist ein Blitz-Ragu, weil lange kochen muss er nicht mehr. Das Fleisch ist schon gar und die Tomatensauce schmeckt so sehr fruchtig.
Selbstgemachte Tagiatelle habe ich schon noch schnell zubereitet, weil sie meine Lieben so gerne mögen.

Ich bin der Meinung, dass ich meinem Garten, ein gutes Abschieds-Essen zubereitet habe und freue mich schon auf das nächste Jahr, wo wir hoffendlich wieder so gut zusammenarbeiten wie heuer.


Aber noch ganz kurz zum Tomatenwasser: daraus mache ich eine Tomatensuppe.
Ein wenig Zwiebel ganz fein hacken, ein bisschen Buchspeck in feine Würfel schneiden und in wenig Olivenöl anschwitzen. 2 Teelöffel Mehl werden dazu gegeben und etwas mitgeröstet.
Das Tomatenwasser aufgießen, mit Salz, Pfeffer und frisch, gehacktem Thymian würzen.
Dazu passen Croutouns, gutes Olivenöl und geriebener Parmesankäse.

Tomaten werden im Winter keine auf dem Speiseplan stehen. Ich kann nichts weniger leiden als diese komischen Wintertomaten.

2 Kommentare:

  1. Vom Steinheuer gibts ein Rezept für die Nachzügler: Grünes Tomaten Confit

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  2. Claus gerade diese Dinge flösen mir Angst ein. Aber es wäre auf jeden Fall einmal auszuprobieren. Kannst du mir den Link dazu schicken?

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